Meldungen aus dem Landesverband Sachsen-Anhalt
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Spenden sammeln und Kriegsgräber pflegen

Landtagspräsident würdigt das herausragende Engagement der Bundeswehr und Reservisten in einer Dankveranstaltung im Landtag

Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger dankt für das freiwillige Engagement für die Kriegsgräberfürsorge Sarah Lorenz

Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger, Schirmherr des Volksbundes in Sachsen-Anhalt, empfing Sammlerinnen und Sammler der Bundeswehr und der Reservisten sowie Teilnehmer von Pflegeeinsätzen auf Kriegsgräberstätten im Landtag von Sachsen-Anhalt.

Gemeinsam mit dem stellvertretenden Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, Oberstleutnant Siegfried Balk und dem Landesvorsitzenden des Volksbundes, Herrn Rüdiger Erben, wurden die 40 besten Sammlerinnen und Sammler und 12 Vertreter von Pflegeeinsätzen auf Kriegsgräberstätten im Ausland bei einer Dankveranstaltung im Landtag am 14. Februar 2024 geehrt.

38.650 EURO Gesamtergebnis der Sammlung 2023

Man könnte meinen, in diesen schweren Zeiten, ist die Spendenbereitschaft in der Gesellschaft gering. Die Belastungen für den Einzelnen haben zugenommen und im Angesicht andauernder Kriege in der Ukraine und in Nahost geraten Themen, wie die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten in den Hintergrund. Die hervorragenden Ergebnisse bei der Haus- und Straßensammlung im Oktober und November 2023 sowie die erfolgreichen Pflegeeinsätze zur Erhaltung der Kriegsgräberstätten im Ausland geben ein anders Bild ab.

Der Bundeswehr und den Reservisten gelang es erneut das Sammelergebnis zu steigern. Es ist dem außerordentlichen Engagement der Soldatinnen und Soldaten insbesondere der Standorte Weißenfels und Havelberg zu verdanken, dass bei der Sammlung für den Volksbund im Jahr 2023 insgesamt 33.313 Euro zusammenkamen, die der Verein für die friedensfördernde Arbeit einsetzen wird. Durch Mitglieder und Spender des Volksbundes sind im Jahr 2023 nochmal 5.337 Euro zum Sammelergebnis hinzugekommen.

Daher beträgt das Gesamtsammelergebnis 38.650 Euro, was eine Steigerung um mehr als 10.000 Euro im Vergleich zum Vorjahresergebnis (2022) darstellt.

Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger betonte die Bedeutung des Engagements bei der Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge durch Soldatinnen und Soldaten. „Es gibt nur ein Wort dazu und dies sei heute auch Grund dieses Treffens: DANKE! Danke, Ihnen allen für ihren freiwilligen Einsatz.“

Oberstleutnant Balk schloss sich dem Dank an und verwies auf seine Besuche auf Kriegsgräberstätten im Ausland. Diese Friedhöfe spiegeln den Krieg und das damit verbundene menschliche Leid und sie sind Orte der Begegnung und dem gemeinsamen Gedenken an die Toten.

Vom Standort Weißenfels, wo durch die Soldatinnen und Soldaten, sowie zivile Beschäftigte im besonderen Maß zum Rekordsammelergebnis beigetragen haben, sprach Generalarzt Dr. Bruno Most zu den Anwesenden.

Die Erfolge bei der Sammlung im Burgenlandkreis gründen sich nicht zuletzt auch auf die Einbindung der Bürgermeister in der Region bis hin zu Vertretern des Mittelstandes. So wurden unter anderem auch der Bürgermeister der Stadt Lützen und der Geschäftsführer der IHK Weißenfels ausgezeichnet.

Der Landesvorsitzende des Volksbundes zeigte sich überwältigt, vom Einsatz bei der Sammlung und von der Tatkraft, die Kriegsgräberstätten im Ausland zu erhalten. Hierbei ginge es schlichtweg um die Erhaltung von Orten des Gedenkens und der Mahnung, um für nachkommende Generationen die Auswirkungen von Krieg und Gewalt sichtbar zu machen. Der Volksbund setzt die Mittel aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen neben der Erhaltung der Friedhöfe im Ausland vor allem auch im Bereich der Bildungsarbeit zum Beispiel an Schulen in Sachsen-Anhalt ein.

Neben dem Auftrag, die Gräber der Toten von Krieg und Gewalt dauerhaft zu erhalten, leistet der Volksbund seit nunmehr 70 Jahren auch einen wertvollen Beitrag in der Bildungsarbeit. Seine Arbeit beginnt dort, wo der Krieg als die größte Bedrohung der Menschlichkeit seine Spuren hinterlassen hat: auf Kriegsgräberstätten. Hier zeigt der Volksbund in Form von verschiedenen Projekten für Menschen aller Generationen, wohin Hass, Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus geführt haben, welche verheerenden Folgen aber auch übersteigerter Nationalismus, unbarmherzige Ideologien, das verächtliche Herabblicken auf andere und imperialistische Machtgelüste haben können.

Bei der Erhaltung der über 800 deutschen Kriegsgräberstätten in 46 Staaten unterstützen traditionell auch Soldatinnen und Soldaten mit tatkräftigem Engagement. Im letzten Jahr haben unter anderem Kameraden vom Gefechtsübungszentrum Heer (Gardelegen) Pflegearbeiten auf der Kriegsgräberstätte Važec in der Slowakei übernommen. Zeitgleich fand eine deutsch-slowakische Jugendbegegnung des Volksbundes statt. Auch die Jugendlichen halfen bei den Arbeiten auf dem Friedhof mit etwa 9.000 Kriegstoten des Zweiten Weltkrieges. Bei einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung zum Abschluss der Maßnahmen wurden 135 Gebeine von deutschen Kriegstoten beigesetzt, die in den letzten Monaten in der Slowakei zum Beispiel bei Bauarbeiten gefunden wurden.

 

Eindrücke von der Dankveranstaltung