Der Verein Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist seit seiner Gründung 1919, eine der ältesten Bürgerinitiativen unseres Landes. Sein Scheitern 1933, die Wiederbegründung 1946, der Neubeginn der Arbeit in den neuen Bundesländern 1990 - alle diese Daten machen deutlich, dass die Geschichte des Volksbundes auf das Engste mit der demokratischen Verfassungsgeschichte unseres Landes und seiner freiheitlichen Ordnung verbunden ist. Der Volksbund bewahrt mit seinem vielfältigen Engagement einen wichtigen Anteil der politischen Kultur unseres Gemeinwesens.
Zwei große Aufgaben bestimmen die Arbeit des Volksbundes:
Die Sorge um die Kriegstoten ist eine zutiefst humanitäre Aufgabe. Kriegstote sind immer Opfer entfesselter Gewalt oder einer aus den Fugen geratenen Politik. Sie mahnen die Völker zum Frieden. Ihre Gräberfelder sind aufgeschlagene Geschichtsbücher.
Kriegstote genießen - geschützt durch internationales Völkerrecht - ein dauerndes Ruherecht.
Der Volksbund erfüllt als privater Verein für unser Land diese staatliche Verpflichtung.
Die zweite Aufgabe richtet sich auf die Bewältigung der Zukunft. Das Leitthema hierzu lautet: Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen. Es schlägt sich nieder in Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederwerbung, vor allem aber in Jugendarbeit.
Wer sich nicht erinnern kann, wohin Hass, Gewalt und Krieg die Menschheit letztlich führen, wird auch nicht wissen, wann und wie er Anfängen einer Entwicklung wehren muss, die nie wieder eintreten darf. Nur durch Erinnern, Gedenken und Nachdenken wird Geschichte erfahrbar und bildet so eine Grundlage für eine friedlichere Zukunft. Das ist die Mahnung, die von den Kriegsgräbern ausgeht.