Meldungen aus dem Landesverband Sachsen-Anhalt
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Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft am Volkstrauertag

Zentrale Gedenkstunde in der Staatskanzlei und Kranzniederlegung auf dem Westfriedhof in Magdeburg

Die zentrale Gedenkstunde anlässlich des Volkstrauertages am 14.11.2021 wurde vom Landesverband Sachsen-Anhalt im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in der Staatskanzlei in Magdeburg durchgeführt.

Auf Grund der weiterhin grassierenden Pandemie konnte die diesjährige Gedenkveranstaltung nur im kleinen Kreis durchgeführt werden. Zu Gast waren unter anderem Vertreter der Landesregierung, der Landtagsfraktionen, Mitglieder des Landesvorstandes sowie der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, Oberst Bernd Albers.

Eröffnet würde die Gedenkstunde durch den Vorsitzenden des Volksbundes in Sachsen-Anhalt, Herrn Dieter Steinecke. In seiner Begrüßung betonte er, wie sehr dieser Tag, der Volkstrauertag zum Gedenken an alle Opfer von Krieg und Gewalt, als Mahnung dient. Es sind erneut Opfer des wieder aufkeimenden Rechtsextremismus und des Hasses zu beklagen. Es sind Momente der Niederlage der Menschlichkeit. Als Vertreterin der Landesregierung begrüßte die Innenministerin Dr. Tamara Zieschang die geladenen Gäste. Dabei betonte sie wie wichtig es ist, dass das Gedenken an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft nicht erstarren dürfe, sondern sich den aktuellen Gegebenheiten anpassen müsse.

Die Gedenkrede wurde in diesem Jahr vom Forschungsdirektor am Zentrum für Sozialforschung Halle, Prof. Everhard Holtmann, gehalten. Er beschrieb den Volkstrauertag als einen Tag des Gedenkens, einen Tag der Erinnerung von Ereignissen und Erfahrungen, die Trauer auslösen. Mit Trauer verbinde sich emotional das Bedürfnis, Leid zu bewältigen. Überlebende und Hinterbliebene der Opfer von Krieg, von Massenvernichtung, die Rassenwahn und Menschenverachtung entspringt, oder von gewaltsamer Vertreibung berühre das Leid darum unmittelbar und persönlich. Zugleich betonte er, dass es längst überfällig sei, sich von der Vorstellung zu verabschieden, das „Volk“, welches am „Volkstrauertag“ den Toten gedenkt, sei eine gleichsam natürliche, gar ethnisch homogene Einheit. Eine der Humanität verpflichtete Volkstrauer müsse die Vielfalt des Volkes aufnehmen und so die allen seinen Opfern von Krieg, Gewaltherrschaft, Terrorismus und Menschenfeindlichkeit geschuldete Aufmerksamkeit, die sich als Respekt und Zuwendung äußert, entgegenbringen.

Im Anschluss sprach der Schirmherr des Volksbundes in Sachsen-Anhalt, Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger, das Totengedenken und bat um eine Schweigeminute.

Kulturell umrahmt wurde die Gedenkstunde durch Klavierstücke von Johannes Brahms sowie Rezitationen von Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Magdeburg.

Im Anschluss an die Zentrale Gedenkstunde im Landtag wurde eine Kranzniederlegung auf dem Magdeburger Westfriedhof durchgeführt. Zunächst sprach Herr Stephan Hoenen, Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg der evangelischen Kirche geistliche Worte und Landtagspräsident Dr. Schellenberger verlass noch einmal das Totengedenken und bat um eine Gedenkminute. Anschließend zog der Trauerzug zum Gräberfeld der Bombenopfer des 16. Januar 1945. Es wurden unter anderem Kränze durch den Präsidenten des Landtages und Vertreter der Landtagsfraktionen, dem Volksbund, Vertreter der Bundeswehr, dem Verband der Reservisten, und der Landeshauptstadt Magdeburg niedergelegt. Mit dem Abspielen des Liedes „Ich hatt‘ einen Kamerad“ durch einen Trompeter der Bundeswehr endete die würdevolle Zeremonie.

Eindrücke von der Gedenkstunde und der Kranzniederlegung