Meldungen aus dem Landesverband Sachsen-Anhalt
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Internationale Jugendbegegnung 2022

14 Jugendliche aus fünf Nationen trafen sich unter dem Motto "Have rights, get rights" in Halle (Saale)

Nachdem auf Grund der anhaltenden Pandemie 2020 nur eine sehr kleine und 2021 gar keine internationale Jugendbegegnung in Sachsen-Anhalt stattfinden konnten, haben wir uns in diesem Jahr ganz besonders auf unsere internationalen Besucherinnen und Besucher gefreut. Gleichaltrige aus ganz Europa und verschiedenen Kulturen kennenlernen, gemeinsam eine schöne Zeit verbringen und nebenbei noch die Englischkenntnisse verbessern, das war nun endlich wieder möglich. 14 Jugendliche aus fünf Nationen sind der Einladung des Volksbundes gefolgt und sind vom 18.-31. Juli 2022 nach Halle (Saale) und Dresden gekommen. Neben einem deutschen Teilnehmer kamen die Jugendlichen aus Italien, Rumänien, der Türkei und Irland. Untergebracht waren sie in der Villa Jühling am Rande der Dölauer Heide.

Dort fand auch bereits am ersten Tag der Jugendbegegnung ein Highlight statt: Die für Sachsen-Anhalt zuständige Europaabgeordnete der EVP-Fraktion, Karolin Braunsberger-Reinhold, kam auf einen Besuch vorbei und stellte sich dabei den Fragen der Teilnehmenden: Was macht eine Europaabgeordnete eigentlich genau? Wie sieht die Zukunft der Europäischen Union aus? Wie beeinflusst der Krieg in der Ukraine ihre Arbeit?

Das Programm der internationalen Jugendbegegnung stand ganz unter dem Motto „Have rights, get rights“. Heute nehmen wir die Menschrechte für selbstverständlich. Doch die Teilnehmenden haben in verschiedenen Workshops erfahren, wie viele grundlegende Rechte in den deutschen Diktaturen missachtet wurden. In diesem Jahr standen dabei die Besuche der Gedenkstätte „Roter Ochse“ in Halle (Saale) und des Dokumentations- und Informationszentrums in Torgau im Mittelpunkt. An beiden Orten kann nachvollzogen werden, welche Auswirkungen das gleichgeschaltete Justizsystem während der Zeit des Nationalsozialismus‘, und dadurch die Abschaffung des Rechts auf einen fairen Gerichtsprozess, hatten. Im Mittelpunkt stand dabei sowohl in Halle als auch in Torgau die Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen. Sie zeigen auf, dass die im nationalsozialistischen Justizsystem zu Tode gekommenen nicht nur Nummern waren, sondern Menschen mit eigener Geschichte und Familie. In Torgau haben die Teilnehmenden am Grab eines Zwangsarbeiters, mit dessen Biografie sie sich beschäftigten, Blumen niedergelegt und eine kleine Gedenkzeremonie abgehalten. In Halle haben sich die jungen Forscher bei einer Führung zu den verschiedenen Kriegsgräberstätten des Gertraudenfriedhofs sowie auf dem Stadtgottesacker in Halle gegenseitig die Biografien mehrerer im „Roten Ochsen“ hingerichteter und dort begrabener Menschen vorgestellt.

Vor der Weiterfahrt der Teilnehmenden nach Dresden, wo die Begegnung am 31. Juli endete, hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Eindrücke zu sammeln und ein bleibendes Zeichen für den Frieden zu setzen. In einem Workshop im Rahmen des sachsen-anhaltinischen Großprojekts Peace Monument „Floris Pax“ haben sie jeweils eine Friedenskachel gestaltet, die nach Errichtung des Friedensdenkmals eine bleibende Erinnerung an die internationale Jugendbegegnung sein wird.

Wir hoffen, dass es den Teilnehmenden genauso großen Spaß gemacht hat, wie es für das Organisations- und Betreuerteam war und dass sie mit vielen neuen und positiven Eindrücken nach Hause gekommen sind.

Eindrücke von der Internationalen Jugendbegegnung in Halle (Saale)