Meldungen aus dem Landesverband Sachsen-Anhalt
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Haus- und Straßensammlung 2020

Der Landesverband Sachsen-Anhalt führt vom 15. Oktober bis 15. November 2020 seine traditionelle Haus- und Straßensammlung durch

Der Landesverband Sachsen-Anhalt im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. startet seine diesjährige Haus- und Straßensammlung. Kernzeitraum ist der 15. Oktober bis zum Volkstrauertag am 15. November 2020. Die Sammlung ist für die Fortführung der Gedenk- und Friedensarbeit des Volksbundes von elementarer Bedeutung.

Der Volksbund finanziert seine Arbeit zu rund 70 Prozent durch Spenden, Sammlungen, Nachlässe und die Beiträge der ca. 350.000 Förderer und Mitglieder. Die Bundesrepublik Deutschland trägt die übrigen 30 Prozent, da die Kriegsgräberpflege eine hoheitliche Aufgabe ist. Seit nunmehr 100 Jahren errichtet, pflegt und betreut der Volksbund im Auftrag des deutschen Staates Kriegsgräberstätten überwiegend im Ausland. Etwa 2,8 Millionen Gräbern auf rund 830 Anlagen widmet sich der Verband in Europa, Nordafrika und weltweit. Seit 1990 liegt der Schwerpunkt der Arbeit im östlichen Mitteleuropa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Bis zu 25.000 deutsche Kriegstote – zumeist Soldaten – werden jährlich exhumiert und umgebettet. Etwa jeder Dritte davon kann noch identifiziert werden, trotz der langen Liegezeit. Tausende Familien erhalten damit noch heute – 75 Jahre nach Kriegsende – letzte Gewissheit über das Schicksal Ihrer Angehörigen.

Im Inland berät der Volksbund die Friedhofsträger bei der Kriegsgräberpflege. Allein in Sachsen-Anhalt existieren über 900 Kriegsgräberstätten, vom Einzelgrab bis zu den großen Anlagen in Magdeburg, Halle oder Gardelegen, wo bei einem Massaker am 13. April 1945 1016 KZ-Häftlinge aus vielen europäischen Ländern ermordet wurden. Träger der Friedhöfe sind in Sachsen-Anhalt zumeist die Kommunen oder Kirchgemeinden.

Die Sammlung steht unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Die hat sich seit dem März auch in allen Bereichen der Kriegsgräberfürsorge bemerkbar gemacht. Veranstaltungen, Gedenkfeiern, Reisen zu den Soldatenfriedhöfen, Arbeitseinsätze von Soldaten und Reservisten, Workcamps und Jugendbegegnungen mussten größtenteils zu den geplanten Terminen ausfallen und konnten nur in Einzelfällen und in eingeschränktem Umfang stattfinden.

Auch mit Blick auf die Sammlung und deren Vorbereitung spielt Corona eine wichtige Rolle. Oberste Maxime: Die Fürsorge für die ehrenamtlichen Sammler*innen und die Spender*innen. Dafür hat der Volksbund in Abstimmung mit Fachleuten ein Hygienekonzept für die Sammlung aufgestellt. Die entsprechenden Hinweise für die Sammlung in Sachsen-Anhalt sind sämtlichen Sammlergruppen übermittelt worden. Im wesentlichen findet die Abstands-, Hygiene- und Alltagsmasken-Regel (AHA) Anwendung, die als hygienischer Standard in der Covid-19-Pandemie gilt.

Zusätzlich zu beachten ist: Um den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten und direkten Kontakt zu vermeiden, werden die Einträge auf den Sammellisten nicht mehr durch eine persönliche Unterschrift des Spenders dokumentiert, sondern der Sammler nimmt die Einträge vor. Der Landesverband Sachsen-Anhalt stattet seine Sammler mit Hygieneartikeln aus, die zur regelmäßigen Desinfektion der Hände und ggf. auch zur Desinfektion von Sammelbüchsen genutzt werden können. Die Sammler sind angehalten Masken mitzuführen und diese eigenverantwortlich entsprechend der geltenden Regeln zu tragen.

Jeder kann für den Volksbund sammeln oder uns mit einer Spende helfen, um die Erinnerung an die zahlreichen Kriegstoten wachzuhalten, die Gräber dauerhaft zu bewahren und junge Generationen an diese Orte heranzuführen.

Wir bitten Sie herzlich um Ihre Unterstützung bei unserer diesjährigen Haus- und Straßensammlung.