Meldungen aus dem Landesverband Sachsen-Anhalt
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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Gedenken an den Gräbern der Opfer des Massakers in der Feldscheune Isenschnibbe (Gardelegen)

Am 27. Januar, dem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, wurde an vielen Orten in Sachsen-Anhalt an die Verbrechen der NS-Zeit erinnert. In Magdeburg gedachte man am Freitag am Mahnmal des ehemaligen KZ-Außenlagers „Magda“ unter Beteiligung der jüdischen Gemeinden und Vertretern der Politik und Kirche.

Am Samstag wurde im Rahmen einer stillen Kranzniederlegung am Denkmal der verfolgten und ermordeten Magdeburger Sinti und Roma gedacht.

Der Landesvorsitzende, Herr Rüdiger Erben, hielt bei der Gedenkveranstaltung in der Hansestadt Gardelegen an die Opfer des Massakers in der Feldscheune Isenschbnibbe die Gedenkrede. Er erinnerte an die Ereignisse in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges im April 1945, bei denen über 1000 Häftlinge aus dem Konzentrationslager „Dora“ bei Nordhausen und weiteren Außenlagern deportiert und auf brutalen Todesmärschen bis Gardelegen getrieben wurden. Ermordet wurden diese Menschen, indem man sie in eine Feldscheune sperrte und diese in Brand setzte. Rüdiger Erben erklärte im Angesicht der Gräber der Opfer dieses Massakers: „Es ist auch heute nach 79 Jahren nicht einfach, eine Bezeichnung für diejenigen zu finden, die diese furchtbaren Verbrechen an Unschuldigen begangen haben.“ Er betonte zudem, wie wichtig es ist, auch in Zukunft an diese menschenverachtenden Gräueltaten zu erinnern: „Seit über drei Jahren verfügen wir hier über eine neugestaltete Gedenkstätte und vor allem über das neue Dokumentationszentrum. Das war eine bewusste Entscheidung des Landes Sachsen-Anhalt, denn die Gedenkstätte in Gardelegen hat, gemessen am historischen Stellenwert des hier begangenen Verbrechens, eine besondere Bedeutung.“

Die diesjährigen Gedenkfeiern an die Opfer des Nationalsozialismus, so Erben: „finden in einer politischen Situation statt - national wie international -, die tag-täglich zeigt, wie wichtig die Erinnerung an die Verbrechen von Diktatur, Raubkrieg und Vernichtungspolitik ist.“

Der Landesvorsitzende nennt dabei zum einen die Kriege in der Ukraine und in Nahost. Zum anderen aber auch die Gefahr von rechts für unsere Gesellschaft, durch Angriffe auf unsere Demokratie, durch Gewalttaten, Gewaltdrohungen und hasserfüllte Propaganda.

Das Gedenken und Erinnern, wie an diesem Tag und das Eintreten für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat durch große Teile der Zivilgesellschaft dient dazu, dass die Opfer dieses schrecklichen Verbrechens nicht in Vergessenheit geraten und wir alles tun, dass so etwas nie wieder geschehen kann.

Bilder von der Gedenkveranstaltung in Gardelegen